Ein Greenpeace für Bürgerliche? Wer vertritt eigentlich Ihre Interessen? Werden Sie selbst Aktivist! – Ein Text von Uli André 

Sie gehen zur Arbeit, schaffen Ihren eigenen Lebensunterhalt. Sie zahlen Steuern, haben sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Sie haben nie verlangt, dass andere für Sie aufkommen. Sie erziehen Ihre Kinder zu verantwortungsvollen, respektvollen und engagierten Menschen. Sie bilden sich fort. Sie halten sich auf dem Laufenden. Sie bringen sich vor Ort ehrenamtlich ein. Sie spenden, nicht nur zu Weihnachten. Sie sind „Normalo“. Sie haben alles richtig gemacht. Unser Land braucht Menschen wie Sie. 

Und dennoch, Sie werden das Gefühl nicht los, dass Ihre Lebensleistung, ihre Überzeugungen und Werte immer weniger wert ist; immer weniger wert in den Augen der Protagonisten*innen & Meinungsmacher*innen in Gesellschaft, Politik und Medien. Ständig sollen Sie an irgendetwas Schuld sein, sei es am Klimawandel, am „unterdrückten globalen Süden“ oder am „allgegenwärtigen Alltagsrassismus“. Sie sind der „alte, weiße Mann“. Sie selbst ahnen es schon lange; „Volksparteien“, Verbände und andere vergangene Institutionen wollen Sie nicht mehr repräsentieren. Diese sind vor allem mit sich selbst und ihrer Blase beschäftigt. Der Transmissionsriemen unserer Demokratie funktioniert immer weniger. Die Welt der Lobbyisten, Funktionäre, Experten und Berufsaktivisten hat unser Land fest im Griff. Diese sind durch Steuergelder und Großspender omnipräsent. Sie haben sich wie Mehltau über das Land gelegt und zementieren den Stillstand und den zunehmenden Demokratieverdruss breiter Bevölkerungsteile. Sie haben alle Zeit der Welt, um Ihr Leben und das Ihrer Kinder Tag für Tag ein Stück mühsamer, unfreier, unsicherer und ärmer zu machen. Sie selbst hingegen sollen einen Großteil Ihres Einkommens abgeben, um noch die letzte abstruse Idee mancher Interessengruppe zu bezahlen, während Ihre eigene wirtschaftliche Zukunft und die Ihrer Kinder zunehmend erodiert. „Taxation without representation!“, möchte man rufen. 

Sie sind nicht alleine. Es gibt Millionen von Ihnen. Wir sagen, Sie sind sogar die Mehrheit. Es ist Zeit, Ihnen und Ihren Interessen wieder zu Gehör zu verhelfen. Take back control! Ihr Problem? Die Bewältigung Ihres Alltags beansprucht sie vollends. Der Tag hat eben nur 24 Stunden. Genau das nutzen Ihre Gegner. Diese sind gut organisiert, sie sind teilweise Berufsaktivisten. Sie jedoch sind oft isoliert und somit marginalisiert. Zudem erscheint Ihre Stimmabgabe bei Wahlen zunehmend irrelevant. Auch wenn es durch WerteUnion, Bündnis Deutschland oder auch die Freien Wähler Hoffnung auf Veränderung gibt, sorgen die derzeitigen relativen Machtverhältnisse im Verbund mit dem Machterhaltungstrieb der politischen Klasse meistens dafür, dass Sie am Ende trotz deutlich anders gelagerter Wahlergebnisse stets grüne Politik bekommen. 

Wir wollen an Ihrer Seite stehen, auch wenn Sie uns nicht darum gebeten haben. Wir sind eine überparteiliche Interessenvertretung. Wir sind eine Graswurzelbewegung. Wir sehen nicht mehr, wie bestehende Gruppen diesen Job hinreichend gut erledigen. Wir könnten so etwas wie das „Greenpeace“ für die Konservativen, die Liberalen, die Bürgerlichen werden. 

• Wir sind für die Freiheit. Wir haben aus dem für Deutschland verheerenden letzten Jahrhundert der Ideologien gelernt. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung darf nicht nur ein Lippenbekenntnis sein
• Wir sind für einen Staat, der seine Kernaufgaben beherrscht, sich ansonsten aber aus dem Leben der Bürger weitgehend heraushält. Einen Staat, der Nudging- und Framing Kampagnen zur Umsetzung politischer Ziele von lautstarken Minderheiten betreibt, lehnen wir ab
• Wir fordern die Stärkung der Inneren Sicherheit und die Stärkung der Streitkräfte als Kernaufgabe des Staates zu priorisieren. Zentrale Orte der Öffentlichkeit verkommen zunehmend zu Unsicherheitsräumen. Banden- und Clankriminalität werden unzureichend bekämpft. Die Bundeswehr ist weitgehend nicht einsetzbar 
• Wir treten für mehr direkte Demokratie, eine Begrenzung von Amtszeiten und ein Zurückstutzen des Parteienstaates ein. Wir setzen uns ebenfalls für starke Transparenzpflichten von „NGOs“ ein und bestehen – bei staatlicher Finanzierung – auf ein Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Die Antifa ist kein Verbündeter für diese Ordnung
• Wir sind offen, aber nicht naiv. Wir bejahen Zuwanderung. Wir fordern eine Zuwanderung, die vor allem Deutschland und seinen Bürgern nützt. Eine qualifizierte Einwanderung in den Arbeitsmarkt mit hohen Anforderungen an die Integrationsfähigkeit der Einwanderer. Das gegenwärtige Asylsystem als Ticket zur Masseneinwanderung aus kulturfremden Ländern lehnen wir ab
• Wir sind für einen schlanken öffentlich/rechtlichen Rundfunk, aber nicht für einen der agitiert, selektiv berichtet und erzieherisch, moralisierend auftritt
• Wir sind pro Klimaschutz, aber gegen eine Planwirtschaft zum gesellschaftlichen Systemumbau auf Basis von wenigen Technologien
• Wir sind pro Europäische Einigung, aber für reale Subsidarität und gegen einen europäischen Superstaat mit einer dominanten Europäischen Kommission ohne ausreichende Legitimation und mit mangelhafter Rückkoppelung zum Demos

Neue Zeiten erfordern neue Wege. Bürgerliche, Konservative und Liberale dürfen sich nicht länger entspannt zurücklehnen und das Land den gut organisierten Aktivisten und Lobbyisten überlassen. Wir brauchen eine neue robuste Bürgerlichkeit, ohne Schaum vor dem Mund, aber bestimmt. Bestimmt gegen gut organisierte Lobbygruppen und extremistische Aktivisten, wehrhaft gegen innere und äußere Feinde, gegen islamistische, linksextremistische und rechtsextremistische Gruppen! Wie auch Sie, lieben wir unser Land. Wir wollen unser Land so bewahren wie wir es kannten. Nicht perfekt, aber doch erhaltenswert für unsere Kinder und nachkommende Generationen. 

Wie gehen wir vor?

• Wir tragen zur politischen Willensbildung bei
• Wir bauen Brücken und ermöglichen Austausch zu anderen zivilgesellschaftlichen und politischen Initiativen 
• Wir organisieren Konferenzen und Symposien 
• Wir betreiben strategische Öffentlichkeitsarbeit für unsere Positionen 
• Wir unterstützen Initiativen zur Meinungsfreiheit 

Die im Text gemachten Aussagen spiegeln die Ansicht des Verfassers wider. Uli André ist ein Pseudonym. Aus Jahren beruflicher Erfahrung hat er ein Gespür für die Machenschaften in Berlin und Brüssel entwickelt. Er ist Mitglied im BFA.