Letzte Woche nach den Koalitionsverhandlungen und dem Beschluss der Änderung des Grundgesetzes zur Aufweichung der Schuldenbremse war meine Stimmung, um es milde auszudrücken, sehr resigniert. Ich als Laie, der den Faschismus nur im Geschichtsunterricht der DDR über gerade einmal 3 Jahre ausführlich behandelt hatte, habe diesen immer so definiert:
- Ausgrenzung anderer politischer Meinungen und Strömungen
- Aufrüstung um jeden Preis
- Einflussnahme des Staates in allen wirtschaftlichen und privaten Bereichen
- Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in kriegsrelevanten Bereichen, wie Rüstung, Straßen- und Schienenbau
Da ich genau diese Strömungen in der aktuellen Politik wiederfinde, fand ich mich bis letzte Woche ziemlich hilflos wieder. Doch dann erfuhr ich über sehr viele Umwege von der geplanten Demonstration und entschloss mich sofort, an dieser teilzunehmen. Recherchen dazu im Internet führten mich zwar immer nur zu geplanten Gegendemonstrationen insbesondere der Antifa, aber mein Entschluss, mir dies zumindest einmal anzusehen stand fest.
Und so fand ich mich gemeinsam mit meiner Frau um 14.00 Uhr auf der Theresienwiese ein. Dort angekommen, fanden wir zuerst eine größere Gruppe der Antifa sowie der Partei Die Linken, erkennbar an ihren Fahnen und den vermummten Gesichtern und zu unserer Enttäuschung eine nur sehr kleine Gruppe mit Menschen mit Deutschland-Fahnen und Fahnen mit Friedenstauben – ich schätze mal, dass es ca. 100 Leute waren. Meine Frau und ich möchten ungern in eine rechtsextreme Schublade gesteckt werden, deshalb schauten wir uns diese Gruppe erst einmal genauer an. Aber es handelte sich hier erkennbar zum größten Teil um Bürger aus der gesellschaftlichen Mitte, meistens in den 40ern und 50ern, aber auch um einige Jüngere und auch ältere. Deshalb schlossen wir uns dann auch an. So wie wir dachten und handelten offensichtlich auch viele andere, die Gruppe wuchs dann doch noch um einiges. Nach Polizeiangaben, nahmen ca. 550 Menschen teil.
Es folgten einige Ansprachen auf der Theresienwiese. Nach Angaben des Organisators war dies die erste Demonstration, die er ausrichtete. Das war den Technikausfällen auch immer wieder anzumerken, die die Veranstaltung dann aber umso charmanter erscheinen ließ. Auch möchte ich dem 25-jährigen und seiner ebenfalls 25-jährigen Begleiterin für seinen Mut und sein Engagement herzlich danken
Die Hauptanliegen der Veranstaltung waren:
- eine klare Abgrenzung gegen Rechts- und Linksradikalismus
- die Wahrung von Frieden – unter anderem auch durch Einstellung der Milliardenbeihilfen für die Ukraine
- die Wahrung von Meinungsfreiheit
- der Schutz der deutschen Bevölkerung
- die Wahrung des Wohlstandes in Deutschland
Diese Demonstration fand auch gleichzeitig in vielen anderen deutschen Städten statt, momentan leider noch mit einer sehr überschaubaren Anzahl von Teilnehmern.
Die aufgezählten Anliegen dieser Demonstrationen nötigten die Presse dazu, diese als rechte Demonstrationen abzustempeln, siehe Süddeutsche Zeitung, SWR oder BR.
Es wurde von den Gegendemonstranten immer wieder versucht, diese Veranstaltung zu stören. Zum Einsatz der Polizei komme ich noch später.
Im Anschluss formierte sich die Demonstration zu einem Zug durch die Münchner Innenstadt. Und das sich dabei bietende Bild machte mir doch wieder Mut. Zum einen dadurch, wie viel doch 550 Menschen als Demonstrationszug sind. Zum anderen durch die fast ausnahmslos positiven Reaktionen der Passanten. Während des Protestmarsches konnte ich mich mit einigen Teilnehmern unterhalten, alles Menschen, die besorgt um die politischen Verhältnisse im Land und das Aufflammen der Kriegsrhetorik in den Medien sind. Rechtsextreme Tendenzen konnte ich nirgends feststellen. Trotzdem erwartete uns an jeder Kreuzung eine Abteilung der Antifa, allesamt nicht älter als 25, die uns jeweils mit den Rufen „Nazis raus“ begrüßten. Wie ich eingangs schon erwähnte, habe ich eine Vorstellung von Faschismus, die ich nicht in unserem Demonstrationszug, sondern eher auf der Gegenseite sah. Also stimmten sowohl meine Frau als auch ich in ihren Ruf der Antifa an diese gewandt mit ein. Dankenswerter Weise wurde dies von unserem gesamten Demonstrationszug aufgegriffen. Dies hatte eine Reaktion der Antifa-Demonstranten zur Folge, die ich mit Worten kaum beschreiben kann. Man sah es den Gesichtern förmlich an, wie sich hinter den Gesichtern einige Zahnrädchen in Bewegung setzten und man sich vielleicht über den Begriff „Nazi“ doch etwas Gedanken machte. Für einige Zeit verstummte das Geschrei, bis die Wut darüber, dass sich „so ein rechter Mob“ der eigenen Parolen bediente, obsiegte und man zum Singen der Internationalen überging. Das gleiche Schauspiel hatten wir an fast jeder Kreuzung. Kurz vor Ende des Umzugs mussten wir leider stoppen, weil die Polizei die Gegendemonstranten nur noch mit schwerem Gerät (Wasserwerfern) in Schach halten konnten.
Viele Teilnehmer unserer Demonstration haben sich darüber beschwert, dass nur so wenige gekommen sind. Dies ist aus meiner Sicht den folgenden Umständen geschuldet:
- der kurzen Vorbereitungszeit
- hätte man die Demonstration größer angekündigt, wäre die Gegendemonstration wahrscheinlich aus dem Ruder gelaufen
- leider sehen sich noch viel zu wenige Bürger durch die derzeitige Politik mittelbar betroffen, obwohl in Deutschland die größte Pleitewelle seit 2015 rollt, massenhaft Jobs abgebaut werden, die Besitzer von Immobilien durch immer höhere Auflagen und die Inflation enteignet werden, Deutschland zur Aufrüstung aufruft,…
Es ist schade, dass man als Bürger im Land Angst vor einer Horde Kinder haben muss, die augenscheinlich noch keinerlei Beitrag für dasselbe geleistet haben, die nur darauf aus sind, sozial zu schmarotzen und die den Bürger in der Pflicht sehen, diese Menschen durch Umverteilung zu finanzieren – kurz gesagt handelt es sich um Menschen, die keinerlei Leistungsgedanken mehr in sich tragen. Mit diesen zu reden oder diese zu einer Diskussion anzuregen hat sich als völlig aussichtslos erwiesen. Zum Teil, weil sie für Ihre Teilnahme und ihre Haltung bezahlt werden. Zum Teil scheinen diese Menschen tatsächlich zu glauben, dass alle, die außerhalb ihrer linken Blase leben, Nazi sind. Geschichte nicht aufgepasst – setzen, Note 6.
Ich verabscheue diesen inflationären Gebrauch des Wortes Nazi und die damit einhergehende Verharmlosung dieser Epoche der deutschen Geschichte. Wer diesen Begriff gegenüber normalen friedliebenden Bürgern verwendet, leugnet in meinen Augen damit auch die Taten der damaligen wirklichen Nazis.
Ich hoffe auf eine baldige Wiederholung dieser Demonstrationen mit einer größeren Anzahl von Teilnehmern, um unseren reGIERenden zu zeigen, dass man nicht alle Menschen mit Beschwichtigungsreden und kleinen Geschenken mundtot machen kann, dass es tatsächlich Menschen im Land mit eigenen Meinungen gibt, die bereit und Willens sind, diese auch auf der Straße zu äußern. Und an dieser Stelle möchte ich aufrichtig der Polizei danken, die diese friedliche Demonstration vor jeglichen Attacken geschützt hat. An einigen Stellen haben die Linksextremen versucht, sich in die Demonstration zu mischen und dort Ärger zu verbreiten, wurden aber immer von der Polizei davon abgehalten. Vielen Dank an die Beamten, die ihr Wochenende dafür geopfert haben, einen friedlichen Protest zu ermöglichen.